BIOfolie ist ein unpräziser Begriff. Die sogenannten Biofolien gelten als nachhaltige und umweltfreundliche Verpackungslösungen, doch es ist wichtig den ganzheitlichen Prozess anzuschauen. Die Folien die aus komplett oder auch nur teilweise nachwachsenden Rohstoffen (biologisch basiert) hergestellt werden und/ oder kompostierbar (biologisch abbaubar) sind werden als Biofolien bezeichnet.
Dazu tragen wir gern ein paar Fakten zusammen:
Was bedeutet eigentlich biologisch basiert?
Biobasiert bedeutet, dass der Kunststoff mindestens zu einem Anteil aus nachwachsenden, also pflanzlichen, Rohstoffen besteht. z.B. Zuckerrohr, Mais oder Kartoffel.
Biobasierte Kunststoffe können biologisch abbaubar sein, müssen es aber nicht.
In der Zwischenzeit sind die Entwicklungen so weit vorangeschritten, dass beispielsweise das aus Zuckerrohr gewonnene Ethylen, optisch und mechanisch von dem erdölbasierenden Ethylen, kaum noch zu unterscheiden ist.
In der Entsorgung ist dieses so genannte "Green-PE" Folien voll recyclefähig, aber nicht biologisch abbaubar.
Der eingesetzte Rohstoff ist chemisch identisch mit Standard PE Qualitäten und liefert deshalb identische mechanische Eigenschaften. Da das Ausgangsmaterial zur Rohstoffherstellung aber nicht fossil (Erdöl) sondern biobasiert und nachwachsend (Zuckerrohr) ist, ist greenPE Folie nachhaltiger als herkömmlich hergestellte PE Folie. Der Anteil biobasierten Materials kann dabei durch den Kunden vorgegeben werden.
Was ist mit biologisch abbaubar gemeint?
Nach DIN EN 13432 bedeutet Bioabbaubarkeit, dass sich ein Material nach einer festgeschriebenen Zeit unter definierten Temperatur-, Sauerstoff und Feuchtebedingungen in der Anwesenheit von Mikroorganismen oder Pilzen zu mehr als 90 Prozent zu Wasser, Kohlendioxid (CO2) und Biomasse abgebaut haben muss.
Biodegradable Folien sind biobasiert und unter industriellen Kompostierbedingungen vollständig biologisch abbaubar.
Der eingesetzte Rohstoff ist PLA.
Polylactid (PLA) bzw. Polymilchsäure ist ein biologisch abbaubarer Polyester und wird aus dem Monomer Milchsäure polymerisiert. Die Milchsäureproduktion erfolgt vorrangig unter Nutzung von Maisstärke. PLA und PLA-Mischungen sind seit Jahren als Spezialpolymere im medizinischen Bereich und in zunehmendem Maße als Verpackungs- und Faserwerkstoff etabliert.
Die mechanischen Eigenschaften von biologisch abbaubarer Folie sind schlechter als die einer PE oder greenPE Folie. Für viele Anwendungen, z.B. im Beutelbereich sind die Eigenschaften dennoch absolut ausreichend. Der geänderte Rohstoff verleiht der Folie außerdem optisch und haptisch ein unverwechselbares "Biogefühl".
Standard PE | biodegradable | GreenPE | |
biobasiert | nein | ja | ja |
biologisch abbaubar | nein | ja | nein |
recyclingfähig | ja | ja | ja |
mechanische Eigenschaften | sehr gut | gut | sehr gut |
Beutelanwendungen | ja | ja | ja |
Schrumpffolien | ja | nein | ja |
Automatenfolien | ja | nein | ja |
Mehr Nachhaltigkeit kann auch durch den Einsatz von Kunststoffabfällen (sogenannter Regeneratfolie) umgesetzt werden. Je nach Einsatzzweck vom Kunden, kann ein Anteil von Regranulat 60-100% (hochwertigen, nahezu sortenreinen Produktionsabfällen) eingesetzt werden und dadurch entsteht eine neue Verpackung. Diese Folien sind natürlich auch bis zu 100% recyclelbar. Eignen sich allerdings nicht für die Verpackungen von Lebensmitteln, sondern eher aus Staubschutz.
Die Reduzierung der Folienstärke/Foliendicke leistet auch schon einen Beitrag zum Klimaschutz.
Abschließend möchten wir sagen, dass alle unsere PE Folien zu 100% recyclebar sind.
Quellen:
https://www.umweltbundesamt.de http://www.biokunststoffe.de